Mai 2017
Leserbrief zum Südkurierartikel vom 25. Mai 2017

Nebenstehendes Bild aus dem Artikel “Ein Windpark schießt in die Höhe” (veröffentlicht im Südkurier am 20. Mai 2017 im überregionalen Teil Wissen und Leben) zeigt dem aufmerksamen Leser den tiefen Eingriff in die Erholungs­land­schaften, der für die Errichtung der 200m hohen Windräder erforderlich ist. Immerhin Flächen in der Größe eines Fußballfelds müssen für eins dieser Wind­räder abgeholzt werden, hinzu kommen erhebliche Flächen für die breiten Zu­fahrts­wege, die für den Transport erforderlich sind.

Allerdings kommt in dem besagten Artikel, der sich wie eine PR-Kampagne für Hegauwind/Solarcomplex liest, davon nichts vor. Ebenso findet der Leser keinen Hinweis zu den großen Probleme und Gefahren, die von diesen Industrieanlagen ausgehen können noch etwas zu ihrem tatsächlichen Nutzen. Das hat den Spre­cher der Initiative Gegenwind Oberes Bregtal, J. Barthillat, veranlasst, einen Leserbrief dazu an den Südkurier zu schreiben. Um eine Veröffentlichung zu ermöglichen, musste dieser jedoch stark gekürzt werden. Solche Kürzungs­forderungen bedeuten aber, dass man auf einen zweiseitigen Artikel, in dem so viel ungereimtes (z.B. “Lieber ein Windrad vor der Türe als ein Atomendlager”) zu lesen war, mit 35 Zeilen nicht adäquat und inhaltlich sinnvoll antworten kann. Aus diesem Grund soll der vollständige Leserbrief an dieser Stelle zugänglich gemacht werden:

Leserbrief zum Artikel „Ein Windpark schießt in die Höhe“
vom 20. Mai 2017

Respekt, da hat die Marketingabteilung der Solarcomplex ganze Arbeit geleistet! Zwei Seiten redaktionelle Berichterstattung im überregionalen Teil des Südkurier und dann noch am Samstag. Mehr positive Presseresonanz geht fast nicht. Da können die zahlreichen Bürgerinitiativen, die gegen den Windwahnsinn im Schwarzwald und angrenzenden Gebieten protestieren, nur davon träumen.

Stattdessen kämpfen sie gegen eine Millionenschwere Windkraftlobby, die unterstützt durch das unselige EEG, mit allen Mitteln versucht, unsere Heimat in eine gigantische Industrielandschaft zu verwandeln. Und das alles unter dem Deckmantel der Ökologie. Dazu kommen noch die vielen uninformierten Men­schen, die den blumigen Versprechungen der Windmüller so gut wie alles ab­nehmen, was diese zum Thema Energiewende mit Windkraftanlagen (WKA) zum Besten geben.

Da kommen dann schon mal Argumente wie: „Lieber ein Windrad vor der Türe als ein Atomendlager“. Was bitte haben diese beiden Dinge miteinander zu tun. Gar nichts! Der Atomausstieg ist beschlossen und die Last mit den Endlagern bleibt. Daran ändern auch weitere 28.000 Windräder in Deutschland nichts. Die haben übrigens so gut wie keinen Beitrag zur CO2 Reduzierung geleistet, um die es ja in vielen offiziellen Verlautbarungen geht. Im Gegenzug sollte man vielmehr die Rechnung aufmachen, wieviel CO2 bei der Produktion der WKA entsteht und wieviel CO2 Speicher durch die Rodung von Hektarflächen Wald wegen der WKA verloren gehen.

Auch über die Gefährlichkeit des Infraschall durch WKA findet man kein Wort in diesem Artikel. Ganz nach dem Vorbild unserer politisch Verantwortlichen, die dieses Thema einfach ignorieren, obwohl es zahlreiche Belege für die Existenz und Gefährlichkeit von Infraschall für den Menschen gibt. Argumente gegen die Energiewende mit WKA gibt es noch viele. Man muss sie halt auch hören wollen und sich damit beschäftigen.

Einfacher ist natürlich, mit spektakulären Bildern und „Ameisen Umzugs-Ak­tionen“ Neugier, Bewunderung und Verständnis für den Bau dieser Monsteran­lagen zu erzeugen.

Dagegen bleibt den Gegnern dieser unvernünftigen Energiewende nur die Ent­zauberung einer Illusion. Sie haben keine große Show in ihrem Gepäck sondern einzig Fakten zur Realität. Dass sie damit nicht falsch liegen, zeigt auch die Tatsache, dass selbst der Haushaltsausschuss des Dt. Bundestages Ende 2016 zu dem Ergebnis gekommen ist, dass die deutsche Energiewende, so wie sie jetzt stattfindet, nicht funktionieren kann.

Jacques Barthillat


< Zurück



Bürgerinitiative Schwarzwald Vernunftkraft
Regionalgruppe Gegenwind Oberes Bregtal