Der von der Landesregierung geplante massive Ausbau von Windkraftanlagen erfüllt zahlreiche Mitglieder von Haus & Grund mit Sorge. Windkraftanlagen rücken in Folge der Ausbaupläne immer näher an die Wohngebiete heran – mit entsprechend nachteiligen Folgen für die Eigentümer. „Durch den Bau von Windrädern droht zum Teil massiver Wertverlust von benachbarten Grundstücken und Wohngebäuden“, befürchtet Ottmar H. Wernicke, Geschäftsführer von Haus & Grund Württemberg. „Mieteinnahmen sinken oder fallen ganz weg, während auf der anderen Seite durch die Windkraftanlagen erhebliche Gewinne erwirtschaftet werden.“ Der Rechtsschutz der betroffenen Eigentümer sei angesichts der wirtschaftlichen Tragweite unzureichend. Die Grundstücke würden durch Lärm, Schattenschlag, Eiswurf und nicht zuletzt durch die bedrängende Wirkung sowie nicht ausreichenden bauordnungsrechtlichen Abstandsflächen an Wert verlieren. Verluste von 30 % und mehr bis zur Unverkäuflichkeit der Immobilien seien die Folge. „Da ist es nur fair, wenn dafür ein Ausgleich geschaffen wird“, fordert der Verbandsvorsitzende Michael Hennrich. „Zumal die Problematik vor allem Eigentümer im Ländlichen Raum betrifft. Sie sind ohnehin schon mit starken Wertminderungen ihrer Immobilien konfrontiert“. „Wir fordern deshalb zum einen eine angemessene Entschädigungsregelung für betroffene Eigentümer und zum anderen eine größere Abstandsregelung“, so Ottmar Wernicke. „Die Höhe der Windkraftanlage x 10, das muss der Mindestabstand sein, um die schlimmsten Beeinträchtigungen von Eigentümern und Mietern abzuwenden.“ Das Land müsse einen konkreten gesetzlichen Anspruch auf finanziellen Ausgleich für die betroffenen Eigentümer schaffen. Dies sei angesichts dieses enteignungsgleichen Eingriffs verfassungsrechtlich geboten. „Klimaschutz darf jedenfalls nicht auf dem Rücken der Eigentümer ausgetragen werden“, so Hennrich.
Weiteres dazu:
Die
Welt vom 22.09.2003:
Windkraft bringt Immobilienpreise in Turbulenzen
Nordfriesland
Tageblatt vom 8.10.2014:
Windräder und Immobilienpreise