Juli 2015
Bürgerversammlung zur Windkraft

Die Bürgerversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Furtwangen-Gütenbach in der Schwarzwaldhalle war sehr gut besucht, sie diente vor allem der Information, wie Bürgermeister Josef Herdner eingangs betonte. Bei der jetzt folgenden Offen­legung des Flächennutzungs­planes vom 3. September bis 5. Oktober haben Bür­ger und Behörden Gelegenheit, ihre Stellungnahmen abzugeben

Zur Einführung wurde viermal "input" gegeben, vier Referenten beleuchteten das Thema Windkraft aus unterschiedlicher Sicht:
Der Planer Gottfried Hage ließ die Entwicklung Revue passieren und legte die Grün­de dar, warum von 47 untersuchten Flächen schließlich ganze zwei als Kon­zentrationsflächen für die Windkraft übrig blieben.

Landschaftsarchitekt Ulrich Bielefeld aus Überlingen gab der Befürchtung Aus­druck, dass durch die Windkraftanlagen eine Erholungs- in eine Industrie­land­schaft umgewandelt werde. Er befürchtete bis zu 25 Prozent Tourismus-Einbußen aufgrund der Windräder und zog auch angesichts der Lage auf dem Strommarkt das Fazit, dass "kein öffentliches Interesse an Windkraft in sensibler Landschaft" bestehe.

Ein Plädoyer pro Windpark hielt Gerhard Kienzler, Vertreter von WiLi und WiRa, Gesellschaften, die Windkraftwerke in den beiden Konzentrationsgebieten planen.

"Sie wissen viel zu wenig, um solche einschneidenden Maßnahmen zu ent­schei­den", kritisierte Edgar Schmieder, der sich mit den sozioökologischen Erforder­nissen der Energiewende befasste. Auf dem Strommarkt drohe eine riesige Über­produktion, da zunehmend Firmen ihren Strom selbst produzieren, andererseits Einsparungsmaßnahmen greifen.

In der Runde der Tischgespräche zu einzelnen Aspekten wurde lebhaft diskutiert, die Referenten mussten detaillierte Fragen beantworten.
(Aus: schwarzwälder-bote.de 22.08.2015 )



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