Die Bürgerversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Furtwangen-Gütenbach in der Schwarzwaldhalle war sehr gut besucht, sie diente vor allem der Information, wie Bürgermeister Josef Herdner eingangs betonte. Bei der jetzt folgenden Offenlegung des Flächennutzungsplanes vom 3. September bis 5. Oktober haben Bürger und Behörden Gelegenheit, ihre Stellungnahmen abzugeben
Zur Einführung wurde viermal "input" gegeben, vier
Referenten beleuchteten das Thema Windkraft aus unterschiedlicher
Sicht:
Der Planer Gottfried Hage ließ die Entwicklung Revue passieren und
legte die Gründe dar, warum von 47 untersuchten Flächen schließlich
ganze zwei als Konzentrationsflächen für die Windkraft übrig blieben.
Landschaftsarchitekt Ulrich Bielefeld aus Überlingen gab der Befürchtung Ausdruck, dass durch die Windkraftanlagen eine Erholungs- in eine Industrielandschaft umgewandelt werde. Er befürchtete bis zu 25 Prozent Tourismus-Einbußen aufgrund der Windräder und zog auch angesichts der Lage auf dem Strommarkt das Fazit, dass "kein öffentliches Interesse an Windkraft in sensibler Landschaft" bestehe.
Ein Plädoyer pro Windpark hielt Gerhard Kienzler, Vertreter von WiLi und WiRa, Gesellschaften, die Windkraftwerke in den beiden Konzentrationsgebieten planen.
"Sie wissen viel zu wenig, um solche einschneidenden Maßnahmen zu entscheiden", kritisierte Edgar Schmieder, der sich mit den sozioökologischen Erfordernissen der Energiewende befasste. Auf dem Strommarkt drohe eine riesige Überproduktion, da zunehmend Firmen ihren Strom selbst produzieren, andererseits Einsparungsmaßnahmen greifen.
In der Runde der Tischgespräche zu einzelnen Aspekten wurde
lebhaft diskutiert, die Referenten mussten detaillierte Fragen
beantworten.
(Aus: schwarzwälder-bote.de
22.08.2015 )