Windenergie wird doch gebraucht, um Atom- und Kohlekraftwerke zu ersetzen. Da kann doch niemand dagegen sein?

Bei der Frage, ersetzt Windkraft Atom- und konventionelle Kraftwerke und vermindert entsprechend den CO2-Ausstoß, werden immer wieder die Konsequenzen daraus übersehen, dass Wind und Sonne stark fluktuierende Energieträger, also nicht grundlastfähig sind.
Die durch die Windkraftanlagen (WKA) deutschlandweit eingespeiste Leistung betrug 2014 im Mittel ca. 6,1 GW (8,6% der gesamten eingespeisten Leistung), schwankte jedoch von einigen 10 MW zu Schwachwindzeiten bis hin zu 30 GW (Leistungskapazität von ca. 30 Kernkraftwerken (!)) an Starkwindtagen.







Deutschlandweit installierte Nenn- und Einspeiseleistung von WKA für die Jahre 2013 - 2015
(Datenquelle: EEX-Transparenzplattform)









Der Großteil der Windspitzen liegt deutlich über 10 GW. Um die Stromversorgung sicher zu stellen, müssen produzierte und abgenommene elektrische Energie sich in jedem Augenblick die Waage halten. Die Schwankungen müssen also ausgeregelt werden, was mit dem konventionellen Kraftwerkspark geschieht. Die vorhandene Speicherkapazität ist dafür bei weitem zu gering ist,  und es ist momentan auch kein Weg ersichtlich, um die dafür erforderliche enorme Kapazität in naher Zukunft zu erreichen. Das hat zur Folge, dass fast die gesamte deutschlandweit benötigte Einspeiseleistung durch konventionelle Kraftwerke vorgehalten werden muss.




Stromerzeugung durch konventionelle Kraftwerke und regenerative Energien (Solarenergie, Windkraft, Laufwasserkraft und Bioenergie),  sowie der Stromverbrauch vom 1.10.14 bis 31.1.15
(Quelle: Agora Energiewende)







In der Abbildung ist noch ein wichtiger Aspekt zu sehen:  Es gibt durchgehend eine Stromüberproduktion, die an Starkwindtagen besonders hoch ist, obwohl die Windmaxima nicht für den benötigten Stromverbrauch ausreichten (scheinbar wurden nicht genug konventionelle Kraftwerke vom Netz genommen). Das führte zu einer Absenkung der Strompreise an den Strombörsen z. T. bis in den negativen Bereich (es musste also noch Geld bezahlt werden, um den Strom los zu bekommen!) Das liegt u. a. daran,  dass, um die Windfluktuationen schnell genug ausregeln zu können, die Kohlekraftwerke die nötige Betriebstemperatur halten und daher im Teillastbereich mitlaufen müssen, egal, ob der dabei produzierte  Strom überhaupt gebraucht wird.
Die Struktur der zur Nachregelung eingesetzten Kraftwerkskapazitäten ist in der dritten Abbildung ersichtlich. Der wesentliche Beitrag zur Ausregelung der volatilen Windenergie geschieht durch die Steinkohlekraftwerke.





Aufgliederung der Stromerzeugung konventioneller Kraftwerke vom 1.10.14 bis 31.1.15
(Quelle: Agora Energiewende)









Es ist offensichtlich, dass entgegen dem weit verbreiteten Glauben Windkraft keine Kohle- und Atomkraftwerke ersetzen kann!




Bürgerinitiative Schwarzwald Vernunftkraft
Regionalgruppe Gegenwind Oberes Bregtal